Fotos © Corinne L. Rusch

HIDE AND SEEK SHOW AND TELL curated by Georgia Holz
with works by Hanakam& Schuller, Petra Gell, Raphaela Riepl

Die in der Ausstellung Hide and Seek Show and Tell gezeigten Arbeiten spüren der
Wechselwirkung von Raum und Bildraum, der Differenz zwischen realem, imaginiertem oder
medial produziertem Bild nach. Sichtbarkeit und Entzug, Zeigen und Verbergen sind
Strategien, die die Künstler_innen anwenden, um die Koordinaten zwischen realem Raum
und Bildraum zu verschieben. Dabei spielt die Materialität von Wand, Boden, Stoff und
Spiegel ebenso eine zentrale Rolle wie die Phänomene Licht, Reflexion, Opazität und
Transparenz.
Zu Beginn von Petra Gells ortsspezifischen Arbeiten steht immer das vorhandene
Raumgefüge und seine Wirkung auf uns. Ihre Formensprache zielt auf eine Verschränkung
von abstrahierten grafischen Elementen, Raum und Architektur zu einer räumlichen
Komposition ab. Der Kunstraum hat die Künstlerin durch seine auffällige
Bodenbeschaffenheit inspiriert. Die Oberfläche des glänzend grauen Harzbelags mit seiner
fluiden Qualität hat sie an einen Swimmingpool oder modellhafte Darstellungen des
virtuellen Raums erinnert. Diese Motive hat sie mit einem großformatigen blauen Raster und
weißen Bahnen aus Textilband in eine abstrahierte, raumfüllende Bodeninstallation
überführt. Eine ebenso simple wie überzeugende Setzung, die den architektonische Raum
rekonfiguriert, die Grundelemente Wand, Boden und Decke in neue Relationen setzt. Gell
provoziert ein Changieren zwischen Oberfläche und Architektur, zwischen Figur und Grund.
Der reale Raum und der Bildraum fließen ineinander und werden zu einer untrennbaren
Einheit. Durch das Raster und die Bahnen tritt der Boden in ein Spannungsverhältnis mit
den anderen künstlerischen Arbeiten und den architektonischen Elementen, wird zum
Rahmen und fragmentierendem Bildträger gleichermaßen. Wie ein Kippbild erscheint er mal
als Grund für die gespiegelte Realität, mal als abstrakte Form oder Koordinatensystem.